Diagnostik Update Druse

Druse Infektionen treten in den letzten Jahren wieder häufiger in Deutschland auf.

 

Druse ist eine hochansteckende, durch Streptococcus (Sc.) equi subspecies (ssp.) equi hervorgerufene infektiöse Erkrankung der oberen Atemwege des Pferdes. Auch in Deutschland tritt die Infektion in den letzten Jahren wieder häufiger und oft sehr hartnäckig auf und bereitet kleinen und großen Pferdeställen große Probleme.

Akut erkrankte Pferde zeigen häufig Fieber (bis 41,5 °C), eitrigen Nasenausfluss und eine schmerzhafte Schwellung und Abszedierung der mandibularen und retropharyngealen Lymphknoten. Die Erregerausscheidung erfolgt in der Regel 1-2 Tage nach Beginn der Fieberphase und kann bis zu 6 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome andauern. Zudem spielen klinisch unauffällige Carrier-Tiere, die den Erreger intermittierend ausscheiden können, eine wichtige Rolle bei der Erregerverbreitung.

Um schwere Krankheitsverläufe und die Ausbreitung des Erregers möglichst frühzeitig zu verhindern oder zumindest zu reduzieren, ist eine schnelle und korrekte Diagnose äußerst wichtig.

Für die Diagnosestellung eignet sich eine Kombination aus bakterieller Kultur und PCR.
Diese Kombination aus beiden Methoden stellt nach wie vor den diagnostischen  „Goldstandard“ für den Nachweis von Sc. equi ssp. equi dar. Für die bakterielle Kultur wird ein tiefer Nasenabstrich (mit Medium), Nasen- und Luftsackspülflüssigkeit und/oder steril entnommenes Abszessmaterial benötigt. Neben der Identifikation des Erregers erlaubt die kulturelle Untersuchung außerdem eine bessere Aussage über die Infektiosität eines positiv getesteten Pferdes, da hierbei nur lebensfähige Erreger nachgewiesen werden. Ferner besteht zusätzlich die Möglichkeit, ein Antibiogramm zu erstellen.

Bei nur geringen Erregermengen, einer Überwucherung des Kulturansatzes mit Kontaminationskeimen sowie zum Nachweis klinisch inapparenter Carrier-Tiere sollte (zusätzlich) eine PCR aus einem tiefen Nasentupfer (ohne Medium) oder Nasen- und Luftsackspülflüssigkeit  durchgeführt werden.

Klinisch ist eine Infektion mit Sc. equi ssp. equi nicht immer sicher von einer Infektion mit Sc. equi ssp. zooepidemicus zu unterscheiden, da auch Sc. equi ssp. zooepidemicus ähnliche Symptome insbesondere bei Fohlen und Jungpferden auslösen kann. Während Sc. equi ssp. equi ein an Equiden adaptierter Erreger ist (Holden et al. 2009), besitzt Sc. equi ssp. zooepidemicus ein breites Wirtsspektrum, das alle Haustiere und den Menschen (Eyre et al. 2010, Friedrichs et al. 2010) einschließt. Besonders häufig kommt Sc. equi ssp. zooepidemicus aber auch bei Pferden vor (Selbitz 2007).

Mittels Duplex-PCR können in unserem Hause sowohl Sc. equi ssp. equi als auch Sc. equi ssp. zooepidemicus nachgewiesen bzw. differenziert werden. Wir empfehlen deshalb unsere diagnostische „Druse“-Kombination aus der kulturellen bakteriologischen Untersuchung und dem Nachweis und der Differenzierung von Sc. equi ssp. equi / zooepidemicus mittels PCR.

Für weitere Informationen oder Fragen stehen wir Ihnen gern telefonisch (0511-220029-0) oder per Email (service@ivd-gmbh.de) zur Verfügung.

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