Parasitologie


Die Parasitologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen von Parasiten und ihren Wirten, sowie insbesondere mit der Prophylaxe, Diagnostik und Therapie parasitärer Erkrankungen. Neben Ektoparasiten wie Flöhen, Läusen und Milben zählen hierzu auch Wurminfektionen und Infektionen durch Protozoen (Einzeller). Da viele Parasiten beim Tier, aber auch beim Menschen zum Teil schwere Krankheiten hervorrufen können, bedarf es effizienter Maßnahmen zur Parasitenbekämpfung.

Die Diagnostik beinhaltet im Wesentlichen die mikroskopische Beurteilung der Gestalt der Parasiten bzw. ihrer Eier.

Untersuchung auf Parasitenstadien im Kot (Koproskopie):

Flotation

  • Konzentrationsverfahren (Anreicherung) zur Untersuchung auf Eier von Cestoden (Bandwürmer) und Nematoden (Fadenwürmer, z.B. Ascaris suum beim Schwein, Cyathostominae beim Pferd) sowie zum Nachweis von Protozoen (z.B. Kokzidienoozysten)
  • Material: Sammelkotprobe von 3 aufeinanderfolgenden Tagen aufgrund möglicher intermittierender Ausscheidung (mind. 20-50 g)

 Sedimentation

  • Verfahren zum Nachweis von schweren Trematodeneiern (Saugwürmer, z.B. Leber- und Pansenegel bei Wiederkäuern) sowie bestimmter Kokzidienarten (z.B. Eimeria macusaniensis bei Neuweltkameliden)
  • Material: Sammelkotprobe von 3 aufeinanderfolgenden Tagen aufgrund möglicher intermittierender Ausscheidung (mind. 20-50 g)

 Kombiniertes Sedimentations-Flotationsverfahren

  • höhere Sensitivität beim Nachweis v.a. von Bandwurmeiern
  • sensitiver als das McMaster-Verfahren aufgrund der Anreicherung der Parasitenstadien vor dem Nachweisschritt und somit Nachweis auch geringer Ausscheidung an Parasitenstadien

 Auswanderverfahren nach Baermann-Wetzel

  • dient dem Nachweis von Lungenwurmlarven
  • Material: Sammelkotprobe von 3 aufeinanderfolgenden Tagen wegen intermittierender Ausscheidung (mind. 20-50 g)

 Modifiziertes McMaster-Verfahren

  • quantitativer Nachweis von Nematodeneiern und Kokzidienoozysten  - Bestimmung der Eizahl bzw. Oozystenzahl pro Gramm Kot
  • Nachweisgrenze: 50 EpG/OpG
  • bei Überschreiten des Grenzwertes (>200 EpG) sollte eine selektive Entwurmung stattfinden
  • auch zur Überprüfung des Entwurmungserfolgs im Bestand: 1. Probe am Tag der Entwurmung; 2. Probe 10-14 Tage später (hierfür sollten mindestens 10 Tiere eines Bestands oder bei kleineren Tierbeständen alle Tiere gleichzeitig untersucht werden)
  • Material: frische Kotproben (jeweils mind. 10-20 g)

 Klebefilmabklatsch:

  • bei Verdacht auf Befall mit Oxyuris equi (Pfriemenschwanz) beim Pferd
  • Abklatschpräparat aus der Analegion des Pferdes, da die Eier außerhalb des Körpers um den After abgelegt werden und nur zufällig in der Kotuntersuchung nachweisbar sind
  • Material: Klebefilmabklatsch aus der Region um den After einlagig aufgeklebt auf Objektträger

 Nativausstrich

  • Nachweis von Kryptosporidienzysten im Kot (z.B. Kälber-, Lämmerdurchfall) mittels Karbolfuchsinfärbung
  • Material: frische Kotprobe (ca. 5-20 g)

 Das zu untersuchende Material sollte möglichst frisch sein und idealerweise kühl (8-10 °C) gelagert werden, um Larvenschlupf und Zersetzung zu hemmen.

 Untersuchung auf Ektoparasiten (z.B. Läuse, Milben, Flöhe):

 Makro- und Mikroskopie:

  • je nach Lokalisation tiefes Hautgeschabsel, Haut-, Haar-, Fell- oder Federproben bzw. Hautbioptate
  • Gefiederabklatschpräparate auf Klebefilm (3 Stück pro Tier einlagig aufgeklebt auf Objektträger)

Auch der indirekte Nachweis mittels Bestimmung von Antikörpern (z.B. ELISA für Sarkoptes-Räude beim Schwein) als Ausdruck eines Befalls kann diagnostisch hilfreich sein.

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Untersuchungsempfehlungen für verschiedene Fragestellungen, Altersgruppen und Organerkrankungen finden Sie in unserem Leistungsverzeichnis sowie auf den Untersuchungsanforderungsformularen.